Am 3. August 1945, kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, wurde im Rahmen einer Konferenz über eine „berufliche Vereinigung wirtschaftlich gleichgelagerter Fabriken auf freiwilliger Grundlage unter Vermeidung staatlicher Lenkungsmaßnahmen“ beraten. Teilnehmer dieser Konferenz waren die rheinischen und westfälischen Natronpapier- und Papiersackfabriken: Papierfabrik Wilhelmstal Wilhelm Ernst, Krebsöge, Papierfabrik Hermes & Cie. KG, Düsseldorf, Niederrheinische Papier- & Pappenfabrik A.G., Neuss, Erwin Behn Papiersackfabriken, Krefeld, Papiersackfabrik Gebrüder Duwe, Oberkassel, Geseker Papiersackfabrik Feldmann & Co., Gesecke.
Der wohl entscheidende Schritt zur Gründung eines Dachverbandes folgte am 16. Januar 1946 in Hannover. Mit Erlaubnis der britischen Militärregierung gründete sich der Verband der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie Nordwest-Deutschlands (VPV). Diesem Verband gehörte auch die Fachabteilung Papiersäcke an. Den Vorstand der Fachabteilung bildeten Erwin Behn, Erwin Behn Papiersackfabriken, Krefeld, Rudolf Bruer, Ludwig F. R. Noltemeyer, Braunschweig, Karl Duwe, Papiersackfabrik Gebrüder Duwe, Oberkassel, Aloys Feldmann, Papiersackfabrik Feldmann & Co, Gesecke.
Aus dieser Fachabteilung ging 1948 die Arbeitsgemeinschaft Papiersackindustrie hervor. Als zentrale Aufgabe wurde die Vertretung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen bei den deutschen Verwaltungsstellen des vereinigten Wirtschaftsgebietes und den Ländern in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie, bei anderen Verbänden und die Wahrnehmung aller einschlägigen Fachfragen technischer und wirtschaftlicher Art formuliert.
Auf der Mitgliederversammlung am 20. Juli 1948 setzte sich der neue Name des Verbands „Gemeinschaft Papiersackindustrie“ gegen die anderen Vorschläge Arbeitsgemeinschaft Papiersackindustrie des Vereinigten Wirtschaftsgebietes und Fachvereinigung Papiersackindustrie durch. Kurze Zeit später einigte man sich auf den Verbandssitz Wiesbaden.
Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Mai 1949 war die Gemeinschaft Papiersackindustrie e.V. als fachlicher Zusammenschluss des Berufszweiges der Papiersackfabriken für das gesamte Bundesgebiet zuständig.