Im Jahr 2015 hat die deutsche Papiersackindustrie in einigen Märkten ein deutliches Plus verzeichnet: Positive Absatztrends gab es zum Beispiel im Mineralienmarkt (plus 14,3 Prozent) und beim Milchpulver (plus 9,3 Prozent). Dadurch liegt die deutsche Papiersackindustrie trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtabsätze an Papiersäcken (Minus 1,1 Prozent) im europäischen Vergleich weiterhin an der Spitze.
Geschäftsaussichten für 2016
Trotz der leichten Verschlechterung zum Vorjahr blicken die befragten Mitglieder der GemPSI zuversichtlich in das laufende Geschäftsjahr. Die Mehrheit erwartet stabile Umsätze. Fast die Hälfte geht sogar von einem leichten Plus aus. So wird zum Beispiel angenommen, dass der Bedarf an verpackten trockenen Schüttgütern in und außerhalb Europas aufgrund eines durch die aktuelle Flüchtlingssituation bedingten Baubooms steigen wird. Auch neue Innovationen seitens der Papiersackindustrie sowie eine steigende Nachfrage nach Sackkonstruktionen mit besonderem Produktschutz können positive Impulse für das laufende Geschäftsjahr geben. Zusammen mit einem kundenorientierten Service und maßgeschneiderter Konfektionierung sieht sich die deutsche Papiersackindustrie durchweg gut im Markt positioniert. Basierend auf diesen Annahmen und Voraussetzungen sind Investitionen in erster Linie in den Bereichen Produktinnovationen, Prozessoptimierungen sowie Personalqualifizierung vorgesehen.
Kleinere und leichtere Verpackungen im Trend
Bis 2020 rechnen die Befragten damit, dass die Ansprüche der Kunden bei wachsendem Preisdruck weiter steigen werden, vor allem im Hinblick auf Produktschutz, Wetterbeständigkeit und Dichtigkeit der Papiersäcke. Außerdem gehen sie davon aus, dass sich der Trend hin zu kleineren Verpackungseinheiten mit einem Volumen von 10 kg oder sogar 7,5 kg (anstatt bisher 25 kg) und niedrigeren Flächengewichten von 70 g/m² und sogar 60 g/m² weiter fortsetzen wird.
Bedeutung der Nachhaltigkeit steigt
Das Thema Nachhaltigkeit liegt weiterhin im Trend: Durch das wachsende Umweltbewusstsein in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, sowie die zunehmende Verknappung von Rohstoffen gewinnen nachhaltige Verpackungslösungen an Bedeutung. 70 Prozent der befragten GemPSI-Mitglieder geben an, dass die Nachhaltigkeit einer Industrieverpackung in den letzten fünf bis zehn Jahren wichtiger geworden ist. Bei ihren Kunden nimmt sie ihren Angaben nach Platz 2,75 auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (unwichtig) ein. Jedoch bleibt der Preis ein wichtiges Entscheidungskriterium. Die deutsche Papiersackindustrie arbeitet kontinuierlich daran, die Nachhaltigkeit ihrer Produkte weiter zu steigern. Dabei stehen Optimierungen des Materialeinsatzes sowie ressourcenschonende und energieeffiziente Produktionstechnologien sowie biologisch abbaubare Schutzschichten im Fokus.
„Mit dem Branchenbarometer haben wir im letzten Jahr ein Instrument etabliert, mit dem wir die aktuelle Lage sowie Stimmungen der Branche einfangen“, sagt GemPSI-Vorsitzender Alfred Rockenfeller. „Dank der durchweg positiven Resonanz freuen wir uns, mit der zweiten Auflage auch in diesem Jahr interessante Informationen aus der Papiersack- und Verpackungsindustrie zu teilen.“
Die Zusammenstellung der Inhalte des Branchenbarometers erfolgte mithilfe eines Fragebogens und durch Desk-Research anhand relevanter Publikationen Dritter. Das gesamte Branchenbarometer steht hier zum Download bereit. Hier finden Sie auch weitere Informationen zur Gemeinschaft Papiersackindustrie e. V.