GemPSI - Gemeinschaft Papiersackindustrie e.V.

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Papiersackindustrie bietet spannende Berufe mit Zukunft

Wiesbaden, 9. Juni 2016 – Nachwuchskräfte in der Papierverarbeitungsbranche haben gute Zukunftschancen, steigt doch die Nachfrage nach umweltfreundlichen Verpackungen stetig an. Vertreter der Gemeinschaft Papiersackindustrie e.V. (GemPSI) stellen zwei charakteristische Ausbildungsberufe der Branche vor: „Medientechnologe Druck“ und „Packmitteltechnologe“. Der neue Ausbildungsjahrgang startet nach den Schulferien im August/September 2016.

Packmitteltechnologe: Fertigung von VerpackungenOb Produktverpackungen, Transportverpackungen oder Werbemittel – der Packmitteltechnologe ist zuständig für die Entwicklung und Produktion verschiedenster Packmittel. „Neben der Planung von Produktionsabläufen und dem Entwurf des Verpackungsdesigns kümmert sich der Packmitteltechnologe um die Auswahl des Materials und bedient die Produktionsanlagen“, erläutert Christian Feldmann, Ausbilder der Firma Feldmann Verpackungen, die industrielle Papiersäcke herstellt. „Er überwacht den Fertigungsprozess, ist verantwortlich für die Inspektion und Wartung der Maschinen und führt Qualitätskontrollen durch.“ Die Ausbildung zum Packmitteltechnologen dauert drei Jahre und beinhaltet mechanisch-technische, pneumatische, elektrische und elektronische Module. Sie ähnelt einer Ausbildung zum Mechatroniker mit der Fachrichtung Verpackungstechnik.


Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick
„Zukünftige Azubis sollten handwerkliches Geschick besitzen und technisches Verständnis mitbringen, denn die Technisierung in der Papiersackindustrie nimmt immer weiter zu“, so Feldmann. „Daher achten wir bei den Schulzeugnissen unserer Bewerber besonders auf die Leistungen in Fächern wie Mathematik und Physik. Bei einem Probearbeitstag erhalten wir zudem einen guten Einblick, ob auch die Umsetzung in die Praxis funktioniert.“ Manchmal sei auch Muskelkraft gefragt, wenn z.B. Anlagen für einen Arbeitsvorgang eingerichtet werden oder schwere Papierrollen ausgetauscht werden müssen. Nach Abschluss der Ausbildung übernehmen die Gesellen schrittweise die Verantwortung für bis zu 50m lange Anlagenteile, die bis zu 6 Millionen Euro kosten. „Der Umgang mit den großen Maschinen gefällt mir besonders“, sagt der 19-jährige Auszubildende Lukas. „Jeden Tag gibt es neue Herausforderungen, denn kein Auftrag ist wie der andere. Es macht mir Spaß, den für das jeweilige Produkt optimalen Papiersack zu entwerfen und herzustellen.“
Medientechnologe Druck: Steuerung von Druckmaschinen
Doch bevor der Packmitteltechnologe mit der Fertigung von Papiersäcken beginnen kann, kommt der Medientechnologe Druck ins Spiel. Seine Aufgabe ist es, die Papierrollen für die Außenlage des Papiersacks nach den Wünschen des Kunden zu bedrucken, z.B. mit der Produktbezeichnung, einem Firmen-Logo, Piktogrammen einer Arbeitsanweisung oder mit den Inhaltsstoffen. Im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung lernt der angehende Medientechnologe den Umgang mit Druckmaschinen zur Herstellung unterschiedlicher Druckerzeugnisse und sorgt im Druckprozess für ein perfektes Farb- und Qualitätsergebnis. Einsatzmöglichkeiten gibt es in verschiedenen Druckbereichen, z.B. im Digital-, Flexo-, Offset- oder Tiefdruck. „Unser Betrieb produziert industrielle Papiersäcke unter anderem für Lebensmittel wie Kakao und Mehl oder für Baubedarf wie Zement und Fliesenkleber“, erklärt Achim Willmes, Ausbilder bei der Firma dy-pack Verpackungen Gustav Dyckerhoff GmbH und Leiter der Flexodruckerei. „Diese werden mit dem Flexodruckverfahren bedruckt, das im Zentrum der Ausbildung steht.“ Ist diese erfolgreich abgeschlossen, verantwortet der Medientechnologe Druck die Vorbereitung und Überwachung des gesamten Druckprozesses. Er erstellt Farbrezepturen und auch die Steuerung und Überprüfung der Druckmaschinen liegen in seinem Aufgabengebiet.


Verantwortung im Produktionsprozess
„Meine Tätigkeit in der Flexodruckerei gefällt mir sehr gut“, berichtet der 21-jährige Carlos. „Am liebsten arbeite ich in der Farbmischerei, und ich bereite gerne Druckformen vor.“ Auch der 19-jährige Dominik ist begeistert: „Als Azubi trage ich schon eine große Verantwortung, z.B. wenn ich die Maschinen einrichten darf. Ich arbeite gerne in einem technischen Beruf, mag die Abwechslung und den Austausch mit den Kollegen.“ Willmes fasst die wichtigsten Grundvoraussetzungen für Bewerber zusammen: „Handwerkliches Geschick im Umgang mit hochmodernen Druckmaschinen und ein exaktes Farbunterscheidungsvermögen sind wichtige Anforderungen. Auch Kraft ist erforderlich, wenn bei unseren großen Maschinen beispielsweise eine 30kg schwere Achse gewechselt werden muss.“ Zudem sei eine Bereitschaft zur Schichtarbeit Voraussetzung, wenn die Maschinen wie bei dy-pack an sieben Tagen pro Woche im Einsatz sind.


Technische Berufe mit Zukunft
Medien- und Packmitteltechnologen können ihre Ausbildung verkürzen und ein duales oder reguläres Studium anschließen oder eine Weiterbildung zum Techniker absolvieren. Das eröffnet ihnen die Möglichkeit, leitende Funktionen im Produktionsbereich zu übernehmen oder in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Anwendungstechnik und Vertrieb tätig zu werden. Die Automatisierung der Produktionsprozesse in der Papiersackindustrie schreitet stetig voran. „Vor ca. zehn Jahren haben wir 300 Meter Papier pro Minute bearbeitet. Unsere modernen Maschinen schaffen heute 500 Meter Papier oder sogar noch mehr in der gleichen Zeit“, berichtet Willmes. „Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften, die mit der vorhandenen Technik umgehen können, bleibt.“ So haben Arbeitskräfte in der Papiersackindustrie ein spannendes Aufgabenfeld und gute Zukunftsaussichten. Der Markt für Packmittel aus Papier in Europa sei derzeit sehr stabil und nachhaltige, umweltfreundliche Verpackungen stark nachgefragt. Unternehmen der Papiersackindustrie gehen mit der Zeit – im Bereich der Forschung gibt es regelmäßig Weiterentwicklungen und Innovationen.

Zu den weiteren Ausbildungsberufen in der Papiersackindustrie gehören:

 
-Industriekaufleute
-Außenhandelskaufleute
-Netzwerkinformatiker
-Elektroniker/in für Betriebstechnik
-Industriemechaniker
-Mechatroniker
-Maschinen- und Anlagenführer
-Mediengestalter
-Fachinformatiker
-Fachkraft Lagerlogistik
-Papiertechnologe
-Fachlagerist
 

 
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