GemPSI - Gemeinschaft Papiersackindustrie e.V.

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Baustoffe effizient und nachhaltig verpacken

Wiesbaden, 16. Oktober 2018. Ob Zement, Mörtel oder Putz – bei der Verpackung von Baustoffen spielt neben der Effizienz die Nachhaltigkeit des Packmittels eine zunehmend wichtige Rolle. Der Papiersack bietet aufgrund seiner Umweltverträglichkeit und Leistungsfähigkeit überzeugende Argumente. Dank stetiger Weiterentwicklungen der Papiersackproduzenten profitieren Baustoffhersteller sowohl von Effizienzsteigerungen in Bezug auf Produktschutz und Materialeinsatz als auch von interessanten Marketingoptionen.

Nach Angaben der GemPSI-Mitglieder  legen Baustoffkunden bei der Verpackungswahl das größte Augenmerk auf die Abfüllgeschwindigkeit. Sie ordnen diesen Aspekt erfahrungsgemäß mit einem Wert von 1,6 auf einer Skala von 1 (extrem wichtig) bis 10 (extrem unwichtig) ein. Gleich dahinter folgen Funktionen für einen hohen Produktschutz wie Staubfreiheit (2,3) und Lagerdauer (3,5). Mit einem Wert von 3,6 nimmt die Nachhaltigkeit der Verpackung ebenfalls einen hohen Stellenwert ein. „Ein Grund dafür ist sicherlich der zunehmende Druck durch die Endverbraucher, die nachhaltige Produkte und Verpackungen fordern“, vermutet GemPSI-Mitglied Jean-Francois Barberin. „Außerdem könnten mit Umsetzung der EU-Plastikstrategie künftig Steuern auf Plastikverpackungen erhoben werden, sodass nachhaltige Alternativen bevorzugt werden.“

Nachhaltige Argumente
In puncto Nachhaltigkeit hat der Papiersack viel zu bieten: Das zur Herstellung von Papiersäcken verwendete Kraftpapier besteht ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen, die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gewonnen werden. Darüber hinaus achtet die Papiersackindustrie im kompletten Produktionsweg „cradle to gate“ auf eine umweltfreundliche und energieeffiziente Herstellung: Der CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen Papiersacks für Zement beträgt lediglich 71 gCO2-Equivalente (CO2e). Im Vergleich: Ein durchschnittlicher Form-fill-seal Polyethylene (FFS PE) Sack verbraucht mit 192 gCO2e 2,5 Mal so viel.  Die zur Herstellung verwendete natürliche, lange Zellulosefaser macht den Papiersack nicht nur biologisch abbaubar, sie verleiht ihm auch eine sehr gute Reißfestigkeit und Recyclingfähigkeit. Bis zu acht Mal können die Papierfasern recycelt werden – nicht nur in der Theorie. Die GemPSI hat vor vielen Jahren Recycling-Prozesse und eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut, damit die verwendeten Papiersäcke auch in der Praxis recycelt werden. Mithilfe des von Papiersackherstellern gegründeten Recyclingsystems Repasack wurden in den letzten 25 Jahren in Deutschland rund eine halbe Million Tonnen restentleerte Papiersäcke einem stofflichen Recycling zugeführt. Das Fraunhofer-Institut UMSICHT hat in einer Studie ausgerechnet, dass durch das Recycling von Papiersäcken 0,24 t CO2-Equivalente (CO2e) pro Tonne Papiersäcke eingespart werden. Dies entspricht jährlich umgerechnet ca. 17 Mio. nicht-gefahrenen Pkw-Kilometern oder einer CO2-Absorption von 300 ha Wald . So leistet der Papiersack einen Beitrag zum Klimaschutz. Hinzu kommt, dass ein durchschnittlicher Papiersack heute rund 25 Prozent weniger wiegt als noch vor 15 Jahren. Grund dafür sind erhebliche Optimierungen der Papierfestigkeit. Das spart Material und Kosten.

Effizienz ist Trumpf
„Die Produktivität einer Verpackung bleibt jedoch nach wie vor der wichtigste Faktor für unsere Kunden“, sagt Barberin. „Mit moderner Abfülltechnik kann der Papiersack eine Abfüllgeschwindigkeit von 4.000-6.000 Säcken pro Stunde und Anlage erreichen. Welche weiteren Aspekte er erfüllen muss, ist sehr produktspezifisch. Ein Baustoff, der leicht Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt, benötigt beispielsweise einen besonderen Schutz gegen Feuchtigkeit.“ Mit kontinuierlichen Produktentwicklungen geht die deutsche Papiersackindustrie auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden ein.

Papiersack als Hightech-Produkt

So kommt es, dass das vermeintlich einfache Produkt Papiersack ein anspruchsvoller und kundenspezifisch gefertigter Hightech-Artikel ist, der neben der reinen Aufbewahrungs- und Transportfunktion eine Reihe weiterer Aufgaben zu erfüllen hat. Ein typischer Papiersack für Baustoffe besteht aus zwei Lagen Papier mit einer Barriereschicht dazwischen. Unterschiedliche Sackkonstruktionen können den Produktschutz wesentlich erhöhen. Die Sperrschicht kann auf die individuellen Anforderungen eines Produkts angepasst werden. Darüber hinaus sorgen spezielle Beschichtungen für einen erhöhten Feuchtigkeitsschutz oder eine längere Lagerdauer. Um absolut staubfreie Säcke zu erhalten, wird ein Thermoventil eingesetzt, das im Abfüllprozess thermisch oder per Ultraschall dicht verschweißt wird.

Papiersack als Marketinginstrument
„In den letzten Jahren ist das Interesse für innovative Verpackungslösungen sehr stark angestiegen“, erklärt Barberin. „Nicht zuletzt wägen die Kunden immer zwischen Nutzen und Kosten ab, wobei neben dem reinen Produktnutzen auch Marketingaspekte ins Gewicht fallen.“ Insbesondere bei homogenen Produkten wie Zement setzen Hersteller die Verpackung und ihr Design als Differenzierungsmerkmal ein, um die Kaufentscheidung zu beeinflussen. Der Papiersack kann in den verschiedensten Farbkombinationen und sehr hochwertig bedruckt werden. Zudem wird er von den Baustoffherstellern genutzt, um mit ihren Kunden zu kommunizieren oder sie über den Gebrauch ihres Produkts zu informieren, zum Beispiel durch den Abdruck von Bildern oder Fotos. Konstruktive Elemente wie Trage- und Öffnungshilfen geben den Endkunden einen Mehrwert und dienen ebenfalls als Marketinginstrument. „Natürlich zahlt auch die Nachhaltigkeit von Papiersäcken auf das Marketing ein, indem sie das Umweltimage eines Unternehmens oder Produkts unterstreicht. So eignen sich Papiersäcke zum Beispiel besonders gut zum Verpacken nachhaltiger Baustoffe“, so Barberin. „Dieser Marketingaspekt wird mit wachsendem Umweltbewusstsein der Bevölkerung in Zukunft sicherlich noch wichtiger werden.“  
  
Weitere Informationen über die Nachhaltigkeit von Papiersäcken erfahren Sie in unserem Video.

 
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