0,2 Prozent mehr Papiersäcke lieferte die deutsche Papiersackindustrie im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 aus. Der stärkste Zuwachs entfiel mit 8,8 Prozent mehr ausgelieferten Papiersäcken auf das Saatgut-Segment. Ebenso ergab sich ein Plus bei den Baustoffen (ohne Zement, Plus 1,4 Prozent), bei den Nahrungsmitteln (ausgenommen Milchpulver, Plus 1,3 Prozent), sowie bei „Diverses“ (Plus 0,3 Prozent), worunter beispielsweise Papiersäcke für Grünschnitt fallen. Nach Ansicht der GemPSI-Mitglieder haben sich in erster Linie die gute Konjunktur der Pulverhersteller und die damit verbundene steigende Nachfrage nach Papiersäcken sowie die hohe Qualität ihrer Verpackungslösungen positiv auf ihre Auftrags- und Geschäftslage ausgewirkt. Mit dieser Entwicklung sind sie sehr zufrieden.
Erwartungen fürs Jahr 2019
Auch mit Blick auf die Geschäftsaussichten im laufenden Jahr schätzen die GemPSI-Mitglieder ihre Situation „gut“ ein (Wertung: 2,3 anhand einer Punkteskala von 1 „sehr gut“ bis 5 „sehr schlecht“). 83 Prozent prognostizieren eine Umsatzentwicklung analog zum Vorjahr, 17 Prozent erwarten sogar ein Plus. Insgesamt fühlen sich die GemPSI-Mitglieder gut im Markt aufgestellt, insbesondere was ihr qualitativ hochwertiges Produktportfolio, das Preis-Leistungs-Verhältnis und ihre Servicebereitschaft angeht, individuelle Kundenlösungen anzufertigen. Weitere überzeugende Argumente für ihr Produkt Papiersack sehen sie vor dem Hintergrund der EU-Plastikstrategie und der damit verbundenen wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungen. Mit dem Papiersack bieten sie eine umweltfreundliche und natürlich abbaubare Verpackung aus nachwachsenden Rohstoffen, die eine gute Umweltbilanz aufweist und recyclingfähig ist.
Hohe Qualitätsanforderungen im Chemikalienmarkt
Mit einem Anteil von 18 Prozent des deutschen Absatzmarkts nimmt der Chemikalienmarkt für die GemPSI-Mitglieder einen großen Stellenwert ein. Im vergangenen Jahr verzeichnete die deutsche Papiersackindustrie ein leichtes Minus von 0,8 Prozent weniger ausgelieferter Papiersäcke in diesem Segment. Es zeichnet sich nach Angaben der GemPSI-Mitglieder durch teure Füllgüter und hohe Anforderungen der Kunden an die Qualität der Verpackung aus, insbesondere was Staubfreiheit, Feuchtigkeitsschutz, Lagerdauer sowie Effizienz bei der Abfüllung angeht. Mit Optimierungen in diesen Bereichen wollen sie ihre Marktposition im Chemikaliensegment künftig weiter stärken und zudem die gesamte Lieferkette eines Kunden bei der Verpackungskonstruktion noch intensiver berücksichtigen.
Trends im Chemikaliensegment
Optimierungen der Papierqualität haben in den letzten Jahren zu Reduzierungen der verwendeten Grammaturen im Chemikalienmarkt geführt. Auch Einsparungen anderer Materialien standen im Trend. Diese Maßnahmen wirken sich bei gleichbleibend hohem Produktschutz positiv auf Kosten und Umwelt aus. Den allgemeinen Trend im Papiersackmarkt zu manipulationssicheren Verpackungen und einer hohen Staubdichtigkeit mithilfe von Ventilsäcken und ultraschallverschweißbaren Ventilen beobachteten die GemPSI-Mitglieder auch bei der Verpackung von Chemikalien. In den nächsten fünf bis zehn Jahren erwarten die GemPSI-Mitglieder noch höhere Anforderungen an die Qualität und Leistungsfähigkeit von Papiersäcken für Chemikalien, da Produkte durch die zunehmende Globalisierung künftig weltweit ausgeliefert werden und damit schwierigeren Transportbedingungen standhalten müssen. „Mit unserer Innovationsbereitschaft und unserer Expertise fühlen wir uns bestens gewappnet, den steigenden Erwartungen unserer Kunden kompetent zu begegnen“, so GemPSI-Vorsitzender Alfred Rockenfeller.
Die Zusammenstellung der Inhalte des Branchenbarometers erfolgte mithilfe eines Fragebogens und durch Desk-Research anhand relevanter Publikationen Dritter. Das gesamte Branchenbarometer steht hier zum Download bereit. Hier finden Sie auch weitere Informationen zur Gemeinschaft Papiersackindustrie e. V.